Zum Inhalt springen
  • Karte
  • Tourensuche
  • Tourenplaner
  • Reiseführer
  • Community
Jetzt anmelden
  • Karte
  • Tourensuche
  • Tourenplaner
  • Reiseführer
  • Community
Registrieren
  • Ziele & Unterkünfte
    • Ausflugsziele
    • Essen & Trinken
    • Hütten
    • Unterkünfte
    • Skigebiete
    • Klettergebiete
  • Aktuelles & Bedingungen
    • Aktuelle Bedingungen
    • Wetter
    • Webcams
    • Lawinenlage
    • Veranstaltungen
  • Inspiration
    • Sammlungen
    • Angebote
    • Geschichten
    • Bücher & Karten
  • Community
    • Challenges
    • Gruppen
  • Einstellungen
  • Hilfe
Zurück
Geschichten Deutschland Allgäu Ulligunde zwischen Gipfelrausch und Höhenflügen
Tour hierher planen
Reisebericht Top

Ulligunde zwischen Gipfelrausch und Höhenflügen

· 5 Bewertungen · Reisebericht · Allgäu · 19.10.2022
Logo Outdooractive Redaktion
Verantwortlich für diesen Inhalt
Outdooractive Redaktion Verifizierter Partner 
  • Foto: Moritz Attenberger für Vaude

Auf wie viele Arten man als leidenschaftliche Bergsportlerin die Natur genießen kann, zeigt uns Ulligunde, Bloggerin und Fotografin aus dem Allgäu. Ob bergsteigend, kletternd, skifahrend oder sogar fliegend, eins steht immer im Mittelpunkt: der Berg! Doch im Gebirge unterwegs sein, heißt auch, eigene Grenzen auszutesten, gegebenenfalls zu verschieben und ganz wichtig: auf sie zu hören! Was es bedeutet, als Frau die Berge zu erklimmen, Extremsituationen zu meistern und zu sich selbst zu stehen, verrät uns heute Erika alias Ulligunde im Interview:



Erika am Doldenhorn
Erika am Doldenhorn
Foto: Ralf Gantzhorn

Als absolut leidenschaftliche Bergsportlerin hast du schon auf die verschiedensten Arten die Bergwelt entdeckt. Vom anfänglichen Fokus auf Hochtouren und alpinen Klettereien hin zu Biken und Gleitschirmfliegen. Wie kam dieser Wandel?

Der Wandel kam in Schritten. Ich habe ganz klassisch im Studium mit Trekking, Wandern und Hallenklettern begonnen, später kamen Hochtouren dazu und irgendwann das Alpin- und Eisklettern – das hat mich einfach von jeher extrem gereizt. Ich hatte allerdings immer ein Thema mit der Angst. Eine Zeit lang hatte ich die Motivation, mich ihr zu stellen und mit ihr zu arbeiten. Das hat zu einem gewissen Maß gut funktioniert, aber so richtig weg war sie nie.  

Vor wenigen Jahren kam das Gleitschirmfliegen und später das Bikepacking dazu - und gleichzeitig bin ich weg vom Alpinklettern hin zum anspruchsvollen Bergsteigen gewechselt. Abgesehen von der schieren Schönheit hochalpiner Sonnenaufgänge habe ich es enorm genossen, routiniert, effizient und eigenständig solche Touren gehen zu können. Ich hatte unzählige Momente des absoluten Flows und das Gefühl, auf eine Weise „angekommen” zu sein, zum Beispiel beim Aufstieg des Doldenhorns.

Bis zu dem Tag vor zwei Jahren am Schreckhorn, an dem vor meinen Augen meine beste Bergpartnerin tödlich verunglückte. Nach einer ziemlich langen Trauerphase, in der ich rein gar nichts gemacht habe, hat mich mein Gleitschirm zurück ins Leben gebracht. Und ja, seit Kurzem klettere ich auch wieder.

Ulligunde in der Comici an der großen Zinne
Ulligunde in der Comici an der großen Zinne

Was die Berichterstattung deiner Abenteuer so besonders macht, ist die Authentizität: nicht nur Fakten, sondern auch Gefühle stehen im Fokus deiner Blogbeiträge. Welches Bergabenteuer war für dich am einschneidensten? 

Einschneidend war natürlich der Absturz  meiner Freundin. Aber es gab auch unheimlich schöne Erlebnisse - entweder ganz große, hochalpine Touren mit meinem Mann (Teufelsgrat am Mont Blanc!) oder etwas kleinere Touren, in denen ich dann aber mit gleichstarken Frauen unterwegs war - diese Touren sind einfach immer etwas ganz Besonderes.
Alpinklettern · Dolomiten
Klettertour: Große Zinne Nordwand - Comici VII
Schwierigkeit VII+ schwer geschlossen
Strecke 3,3 km
Dauer 6:00 h
Aufstieg 723 hm
Abstieg 52 hm

Toblach
Einschneidend war auch ein relativ spektakulärer, wenn auch letztlich ungefährlicher Sturz in der Nordwand der großen Zinne. Wir haben die Route “Comici” geklettert, wo mir in einer der allerletzten Seillängen direkt über einem ausladenden Dach ein Griff ausbrach und ich ins Freie fiel. Das war wohl das einzige Mal in meinem Leben, dass ich aus voller Kehle geschrien habe, bis ich gesehen habe, dass die Sicherungskette hält. Unangenehm bleibt es doch, wenn man mit latenter Höhenangst einige hundert Meter über dem Boden baumelt und dann erstmal die Selbstrettung ins Seil bauen  muss.
Erika beim Gleitschirmflug vom Nebelhorn
Erika beim Gleitschirmflug vom Nebelhorn

Für vielen Menschen ist es eine Überwindung, mit neuen Sportarten anzufangen. Wie meisterst du das und was bringen die neuen Anfänge mit sich? 

Ich liebe einfach Veränderungen und das Neue. Man lernt sich selbst ja auch wieder neu kennen. Speziell beim Gleitschirmfliegen wird man als erwachsener Mensch in die ungewohnte Situation gebracht, absoluter Anfänger zu sein - beim Fliegen ist man wortwörtlich anfangs mit einfach allem vollkommen überfordert. Eine schöne Übung in Demut! 

Wanderung · Allgäu
Nebelhorn
Topempfohlene Tour Schwierigkeit mittel
Strecke 7,5 km
Dauer 6:00 h
Aufstieg 958 hm
Abstieg 96 hm

Bei dieser Tour gelangen wir vom idyllischen Hintersteiner Tal hinauf zu den Höhen der Allgäuer Bergwelt mit dem berühmten Nebelhorn.

2
von Julia Gebauer,   Outdooractive Redaktion

 

Aber natürlich ist die Lernkurve auch extrem steil - was wiederum ein geniales Gefühl gibt. Wenn man dann die Heimat und das Nebelhorn oder andere hohe Berge noch dazu von oben sehen kann, ist das schon sehr magisch!

Wie gehst du mit dem Thema Angst und Extremsituationen um und was hast du aus deinen Erfahrungen gelernt?

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich primär Angst vor der Angst habe - also eine Angst, die zu dem Zeitpunkt noch völlig unbegründet ist. Ich habe gelernt, hinzuhören und zu erkennen, welche Angst gerade in mir ist und ob sie mir überhaupt etwas sagen will, denn dieses katastrophisierende Gedankenkarussel entspricht nicht der Realität. Leider ist das Gefühl mit diesem Erkennen nicht ausgeschaltet - aber auch das kann man trainieren.

Auf der anderen Seite weiß ich persönlich inzwischen, dass ich in echten Extremsituation absolut rational und völlig ruhig funktioniere, was die Angst vor der Angst umso irrationaler macht. Man fühlt sich da ziemlich schnell unzulänglich, weil man den Eindruck hat, dass man der einzige Mensch ist, der damit kämpft. Das stimmt aber nicht - das merkt man spätestens, wenn man als Frau nur mit Frauen unterwegs ist. Angst ist völlig normal. Zu verstehen, vor was genau man sich wann fürchtet, ist allerdings Gold wert.

Erika in der Schlüssellänge IL DROC, Langental, Gröden, Italien
Erika in der Schlüssellänge IL DROC, Langental, Gröden, Italien

Woher kommt eigentlich deine Leidenschaft für die Berge? Warst du als Kind schon viel in der Natur unterwegs? 

Ich komme eher aus einer Seglerfamilie. Mein Vater hat noch dazu recht ausgeprägt Höhenangst. Ich erinnere mich daran, dass ich als Jugendliche einmal ein Bild von einer Frau gesehen habe, die mit Eisgeräten und Steigeisen im Vorstieg unterwegs war: Mich hat das unheimlich fasziniert - weshalb genau kann ich nicht sagen. Gleichzeitig war ich völlig überzeugt, dass ich das niemals könnte. Sich selbst das Gegenteil bewiesen zu haben, ist ein sehr starkes Gefühl, so zum Beispiel beim Eisklettern beim Il Droc in Gröden. Wenn ich mich heute mal wieder dabei ertappe zu denken, ich könne etwas nicht, weiß ich einfach, dass das so nicht unbedingt stimmt.
Erika vor ihrem fahrenden Podcast- Studio
Erika vor ihrem fahrenden Podcast- Studio

Du hast aus deiner Leidenschaft Beruf gemacht. Nach deiner Arbeit bei Outdooractive hast du dich als Künstlerin selbstständig gemacht und nimmst eigene Podcasts auf. Hast du dadurch dein Hobby zum Teil verloren oder wirst du dadurch nur mehr bereichert?

Wenn man das Hobby zum Beruf macht, geht zwangsläufig etwas davon verloren - man kann sich aber damit trösten, dass man hin und wieder fürs Bergsteigen und Draußensein bezahlt wird - und etwas zu mosern gibt es sowieso in jedem Beruf. Dass ich inzwischen durch den Podcast so viele besondere Menschen nicht nur kennen lernen, sondern mich ganz in Ruhe mit ihnen unterhalten darf, das ist schon ein riesiges Geschenk. Genauso wie die Tatsache, dass ich mit meinen Bildern und Zeichnungen Geld verdienen kann. Ich bin sehr dankbar für dieses Leben, auch wenn es natürlich auch belastende Momente in einer Selbstständigkeit gibt.

Erika beim Bikepacking durch Schottland
Erika beim Bikepacking durch Schottland

Was haben dich die Berge gelehrt?

Vor allem: Einfach mal machen! Wir Menschen sind Könige darin, Dinge zu zerdenken oder uns in Worst-Case-Gedanken zu verstricken. Macht man aber einfach mal den ersten Schritt (mit einer vernünftigen Grundplanung und Know-How natürlich), kommt es allermeistens gut! Sowohl bei einer Seillänge, die von unten schwierig aussieht, als auch ein Gipfel, der weit entfernt wirkt. Ich habe das jetzt auf meiner dreiwöchigen Radreise durch Schottland wieder gemerkt: Wie oft Menschen mich mit großen Augen anschauten und mir sagten, wie mutig das sei. Ich frage da immer, wovor sie sich konkret fürchten würden? Meistens werden dann Dinge genannt, die extrem  unwahrscheinlich sind. Häufig gründen sie auf Ängsten, die in der Kindheit geschürt wurden. Natürlich treffe ich gewisse Sicherheitsvorkehrungen, aber ich vertraue auch ein Stück weit einfach ins Leben. Wie gesagt, es kommt meistens gut. Und wenn nicht, dann nehme ich das Leben so, wie es kommt. Ich habe jedenfalls in einer Seitenstraße von Glasgow mehr Angst, als in meinem Zelt, das 30 Kilometer entfernt an einem abgelegenen See steht.

 

Doldenhorn, Foto: Ralf Gantzhorn
Doldenhorn, Foto: Ralf Gantzhorn
Foto: Ralf Gantzhorn

Was die Berge mir ansonsten gelehrt haben: Das Selbstbewusstsein, viel mehr zu können, als man meint. Das starke Band zu lieben, das zwischen Menschen entsteht, wenn man vollkommen echte Emotionen miteinander durchlebt. Die Erkenntnis, wie schnell es rum sein kann - und damit einerseits wie schmerzhaft dieses Spiel sein kann, das wir in den Bergen spielen und andererseits, wie wunderschön jeder Tag mit gesundem Körper, in freudvoller Stimmung und mit positiven Menschen ist.

Erika mit Freundin beim Sonnenaufgangsflug im Allgäu
Erika mit Freundin beim Sonnenaufgangsflug im Allgäu

Du fokussierst in deinen Beiträgen immer wieder das Thema: Frauen in den Bergen. Was ist bei Frauen im Bergsport denn so anders als bei Männern?

Ich persönlich mache immer wieder die Erfahrung, dass unter Frauen einerseits viel offener über Gefühle, Bedenken oder Zweifel gesprochen wird und andererseits sehr aufeinander geachtet wird. Gerade bei anspruchsvollen Unternehmungen finde ich es angenehm zu wissen, dass ich ganz offen meine Ängste aussprechen kann, mögen sie noch so irrational sein. Es wird auf sie eingegangen. Mit Frauen dreht es sich in meiner Erfahrung häufig auch noch etwas leichter um, weil nicht die Tour, sondern das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund steht. Natürlich gibt es auch genügend Männer, die so drauf sind, aber manche können gewisse Ängste nicht nachvollziehen und haben dann oft auch nicht das nötige Fingerspitzengefühl, um damit angemessen umzugehen. Und last but not least klettere ich mit Frauen oft stärker, weil ich keine “Ropegun” (Kletterpartner, der alle Seillängen vorsteigt) dabei habe, sondern man selbst  alle Probleme oder schweren Stellen lösen muss. Das gibt Selbstvertrauen und zeigt einmal mehr, dass wir Frauen oft mehr können, als wir im ersten Moment meinen.
Erika beim Klettern am Rottachberg Allgäu
Erika beim Klettern am Rottachberg Allgäu
Foto: Christian Seitz

Wie geht die Reise weiter? Schon die nächsten großen Abenteuer geplant?

Ich komme gerade erst von drei Wochen Bikepacking in Schottland zurück und stecke tief in Arbeit - momentan ist also der Kopf noch nicht im Planungsmodus. Aber ich habe dieses Jahr wieder mit Klettern begonnen und habe daran momentan ziemlich Freude - es wäre natürlich genial, wenn auch die Lust am Alpinklettern wieder kommen würde. Ansonsten suche ich einfach nach flowigen Momenten in den Bergen mit viel Leichtigkeit, Freude und guten Menschen. Ich bleibe offen - bis vor zwei Jahren habe ich immer gesagt, dass ich Radfahren hasse. Vielleicht segle ich also nächstes Jahr über den Atlantik oder fange an zu reiten? Wer weiß schon was kommt! Ich freue mich jedenfalls darauf, was auch immer mein Leben noch so bereithält.
Erika beim Podcast
Erika beim Podcast
Wenn du einen Auszug aus Ulligunde´s Touren sehen möchtest, schau doch mal HIER auf ihrem Outdooractive Profil vorbei.
Profilbild von Isabelle Ernst
Autor
Isabelle Ernst 
Aktualisierung: 19.10.2022

Geschichten in der Nähe

  • In 120 Tagen durch die Alpen- von Triest nach Monaco
 Diese Vorschläge wurden automatisch erstellt.

Fragen & Antworten

Stelle die erste Frage

Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.


Bewertungen

5,0
(5)
Christof Jung
28.10.2022 · Community
Kommentieren
Jessica Weber
24.06.2022 · Outdooractive Redaktion
Kommentieren
Kathrin Gleich 
24.06.2022 · Outdooractive Redaktion
Kommentieren
Alle Bewertungen anzeigen Weniger anzeigen

Fotos von anderen


Geschichte auf Karte entdecken

Schlagwörter

Top-Story
  • My Map
  • Inhalte
  • Bilder einblenden Bilder ausblenden
Funktionen
2D 3D
Karten und Wege
  • 2 Verknüpfte Inhalte
Alpinklettern · Dolomiten
Klettertour: Große Zinne Nordwand - Comici VII
Schwierigkeit VII+ schwer geschlossen
Strecke 3,3 km
Dauer 6:00 h
Aufstieg 723 hm
Abstieg 52 hm

Toblach
Wanderung · Allgäu
Nebelhorn
Topempfohlene Tour Schwierigkeit mittel
Strecke 7,5 km
Dauer 6:00 h
Aufstieg 958 hm
Abstieg 96 hm

Bei dieser Tour gelangen wir vom idyllischen Hintersteiner Tal hinauf zu den Höhen der Allgäuer Bergwelt mit dem berühmten Nebelhorn.

2
von Julia Gebauer,   Outdooractive Redaktion
  • 2 Verknüpfte Inhalte

Ausflugsziele und Freizeittipps in der Region

Geschichten Deutschland Allgäu Ulligunde zwischen Gipfelrausch und Höhenflügen
App Store
Google Play Store
Huawei App Gallery
  • Unser Angebot
    • Features
    • Pro und Pro+
    • Pro für Search & Rescue
    • Rabatte und Vorteile bei Partnern
    • Gutschein
    • Für Unternehmen
  • Weitere Services
    • Hilfe-Center
    • Blog
    • Shop
    • Newsletter
    • Affiliate Programm
    • Kontaktiere uns
  • Unternehmen
    • Outdooractive entdecken
    • Outdooractive30
    • Karriere
    • Outdooractive Business
Erfahre mehr über die Apps für Android und iOS
1% for the Planet Digitize the Planet
Sprache auswählen
Deutsch
  • English
  • italiano
  • français
  • español
  • עברית
  • 中文
  • română
  • português (Portugal)
  • português (Brasil)
  • čeština
  • suomi
  • русский
  • magyar
  • norsk bokmål
  • slovenčina
  • Nederlands
  • 日本語
  • українська
  • हिन्दी
  • Türkçe
  • Ελληνικά
  • Mobile Ansicht
  • AGB
  • Datenschutzrichtlinien
  • Widerrufsrecht
  • Kunden­informationen
  • Zahlungs­bedingungen
  • Karteninformationen
  • Impressum