LVS-Ausrüstung auf Ski-, Freeride- und Schneeschuhtouren
LVS-Gerät
Das LVS-Gerät dient zur Ortung von verschütteten Personen. Es hat einen Sende- und einen Empfangsmodus. Im Sendemodus werden in regelmäßigen Intervallen Signale übermittelt, die von einem anderen Gerät im Empfangsmodus registriert werden. So ist es möglich, die Position eines Verunglückten anzupeilen und ihn schließlich genau zu lokalisieren. Damit die Geräte optimal funktionieren können, solltest du einige Hinweise beachten:
- Ein Signal kommt nur dann zustande, wenn sowohl die verschüttete als auch die suchende Person ein funktionierendes und angeschaltetes LVS-Gerät bei sich haben.
- Vergiss nicht, vor der Tour einen Gerätecheck zu machen. Dabei stellt ihr eure Geräte abwechselnd auf den Empfangsmodus und überprüft, ob ihr den Partner orten könnt. Denke außerdem an geladene Batterien.
- Das Gerät muss während der kompletten Tour auf dem Sendemodus stehen. In den Empfangsmodus schaltest du nur um, wenn du dich auf die Suche nach einer verschütteten Person machst. Beachte, dass du selbst dann nicht mehr geortet werden kannst.
- Das Gerät sollte immer direkt am Körper getragen werden, nicht im Rucksack. Denn dieser geht bei einem Unfall möglicherweise verloren.
Sonde
Ist die Position eines Verschütteten durch das LVS-Gerät bestimmt, kommt die Sonde zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe kann man ausmachen, in welcher Tiefe sich die Person befindet und die Stelle zum Graben deutlich markieren.
Sonden bestehen in der Regel aus mehreren Elementen, die durch ein Zugsystem schnell zusammengefügt werden können. Sie sind rund 2,40 m lang und haben ein aufgedrucktes Leitsystem, um die Tiefe abzulesen, in der sich der Verschüttete sich befindet.
Eine Sonde ist übrigens auch in anderen Bereichen hilfreich. Du kannst sie beispielsweise nutzen, um riskante Pistenbereiche beim Freeriden (z. B. in der Landezone nach Kickern) auf verschneite Hindernisse zu überprüfen.
Foto: Ortovox Safety Academy
Schaufel
Lawinenschnee ist äußerst kompakt und hat eine wesentlich höhere Dichte als gewöhnlicher Schnee. Eine stabile Schaufel musst du daher immer dabei haben, damit du einem Verschütteten im Ernstfall zur Hilfe kommen kannst. Den Schnee mit bloßen Händen wegzuräumen ist nahezu unmöglich.
Lawinenschaufeln bestehen aus einem ultraleichtem aber dennoch robusten Material wie Aluminium oder Carbon. Außerdem sind sie faltbar bzw. in einzelne Teile zerlegbar, damit sie optimal im Rucksack verstaut werden können.
Lawinen-Airbag
Während LVS-Gerät, Schaufel und Sonde erst zum Einsatz kommen, wenn bereits eine Person verschüttet wurde, ist der Lawinen-Airbag das einzige Hilfsmittel, das dich aktiv vor der Verschüttung bewahren kann. Bist du in stark lawinengefährdetem Gelände unterwegs, gehört der Airbag deswegen für uns zur überlebenswichtigen Lawinen-Notfallausrüstung.
Dabei funktioniert der Airbag-Rucksack nach dem sogenannten „Sortierprinzip“. Dieses besagt, dass in einem Gemisch aus Teilen verschiedener Größe immer die größeren Teile nach oben treiben. Durch einen aufgeblasenen Airbag wird das Volumen des Sportlers deutlich vergrößert und er hat eine bessere Chance, sich an der Oberfläche der Lawine zu halten oder nur leicht verschüttet zu werden.