Die 10 schönsten Alpinklettertouren in den Dolomiten
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zum TourenplanerAlpinklettergebiete in den Dolomiten
Die Dolomiten gehören zu den schönsten Bergen der Welt und sind wohl das Mekka für Alpinkletterer, die sich gerne in klassischen Routen aufhalten und große Wände durchsteigen möchten. Die Gebiete der Sella- und Langkofel-Gruppe sind durch die Passstraßen schnell erreichbar und bieten neben langen, tagesfüllenden Zielen auch viele Halbtagesziele. Die Pala-Gruppe ist die von der Alpennordseite am aufwändigsten zu erreichende Region in den Dolomiten. Dafür bietet sie aber den besten Fels. Wer zum ersten Mal in die Dolomitregion fährt, sollte mindestens eine Woche, bessser zwei, einplanen. Für die oft langen Routen benötigt man sichere Wetterlagen. Hier sind in früheren Tagen schon einige Tragödien wegen plötzlichen Gewittern- und Wetterumschwüngen passiert.
- Latemar
- Rosengarten-Gruppe
- Schlern-Gruppe
- Geisler-Gruppe
- Peitlerkofler-Gruppe
- Bocchekamm
- Marmolada-Gruppe
- Langkofel-Gruppe
- Sella-Gruppe
- Puez-Gruppe
- Fanes-Gruppe
- Pragser Dolomiten
- Grappastock
- Cimonega-Gruppe
- Pala-Gruppe
- Civetta-Gruppe
- Schjara-Gruppe
- Bosconero-Gruppe
- Pelmostock
- Ampezzaner Dolomiten
- Tofana-Massiv
- Cristallo-Gruppe
- Sorapiss-Gruppe
- Marmarole
- Sextner Dolomiten
Anfänger sollten sich zunächst in anderen Gebieten der Alpen ausprobieren und Erfahrungen im Legen von mobilen Sicherungsmitteln erlernen. Außerdem macht es Sinn, durch die in der Dolomitregion vorherrschende eher spärliche Absicherung, lieber in Routen einzusteigen, die weit unter dem persönlichen Schwierigkeitsgrad liegen. Denn Überforderung kann in den Dolomiten schnell zu Unfällen führen.
Tipp: Lieber in leichtere Routen einsteigen und dafür sicher unterwegs sein.
Alternativ kann man sich natürlich auch von einem erfahrenen Bergführer begleiten lassen, gerade wenn man sich den Vorstieg nicht zutraut, aber trotzdem in die hohen Dolomitwände einsteigen möchte. Auch in Begleitung eines Bergführers benötigt man genügend Kondition und Klettererfahrung.
Neben den vielen hohen Wänden gibt es auch genügend Klettergärten, die sich mal für zwischendurch für einen entspannteren Tag eignen. Die Steinerne Stadt am Sellapass bietet tolle kleine Sektoren auch in den unteren Schwierigkeitsgraden in einem äußerst schönen Ambiente mit Blick zum Langkofel und den Sellatürmen.
Bei Schlechtwetter kann man auch einmal für einen Tag in die Kletterhalle in Sexten oder Toblach ausweichen oder sich einen Ruhetag gönnen.
Fels in den Dolomiten
Die Dolomiten bestehen zum Großteil aus Sedimentgestein. Dazwischen findet man auch Lagen aus versteinerten Korallenriffen. Diese sind in der Tethrys der Trias gewachsen. Dieses Gestein wurde damals von Déodat de Dolomieu als Dolomitgestein beschrieben. Heute spricht man in den Dolomiten generell meist nur vom Dolomitgestein, obwohl das nur auf einige Teile der Dolomiten zutrifft. Dolomit ist durch den hohen Magnesiumanteil gelblich gefärbt und kommt unter anderem in den senkrechten Wänden der Drei Zinnen, der Fanes-Gruppe und der Rosengarten-Gruppe vor. Die geneigten Felspartien sind durch die Verwitterung grau gefärbt. In den restlichen Gebieten der Dolomiten klettert man hauptsächlich in grau-weißen Kalkgestein (Sedimentgestein) mit einem geringen Dolomit-Anteil. Dieses Gestein kennt man aus den Nördlichen Kalkalpen. Der kleine Padonkamm zwischen Marmolada und Sella besteht vollständig aus Lavagestein.
Pause-Touren im extremen Fels in den Dolomiten
Alpinkletterer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden bestimmt die 100 anspruchsvollen Touren aus dem Kultkletterführer „im extremen Fels – 100 legendäre Kletterführen in den Alpen“ kennen, denn sie gehören zu den begehrtesten Touren für Alpinkletterer. Das Buch erschien erstmals 1970, Autor war damals Walter Pause. 2015 wurde die Kletterbibel von Christoph Klein und Jürgen Winkler überarbeitet und so kam eine dritte Auflage heraus. Das Buch enthält 100 Touren aus dem gesamten Alpenraum, die typisch für die jeweilige Gebirgsregion sind und für damalige Verhältnisse extrem schwierig waren. Der Kletterführer wurde damals schnell zur Bibel eines jeden ambitionierten Alpinkletterers und das Sammeln von Pause-Touren wurde zu einer wichtigen Motivationsquelle. Auch heute sind die Touren noch sehr begehrt. Viele der Touren sind noch nach dem damaligen Zeitgeist (viele rostige Normalhaken) abgesichert und müssen mit mobilen Sicherungsmitteln ergänzt werden. Es gibt aber auch ein paar Touren, die gut mit Bohrhaken eingerichtet sind.
In den Dolomiten gibt es insgesamt 24 der begehrten 100 Pause-Touren im extremen Fels zu holen. Sie teilen sich in folgende Alpinklettergebiete auf (Routenname, Schwierigkeit, Wandhöhe):
Rosengartengruppe:
- Rotwand Südwestwand (Brandler/Hasse), VII, A2 oder IX+, 400 m
- Rosengartenspitze Direkte Ostwand (Steger), VI-, 600 m
Sella-Gruppe:
- Piz de Ciavazes Südwand (Micheluzzi), VI-, A0 oder VI, 500 m
Marmolada-Gruppe:
- Mormolada di Rocca Südwand (Vinatzer/Messner), VI+, 800 m
- Marmolada di Penia Südwestwand (Soldà), VI, A0 oder VI+, 550 m
Pala-Gruppe:
- Sass Maor Ostwand (Solleder), VI-, A0 oder VI+, 600 m
- Cima Canali Westwand (Buhlriss), V+, A0 oder VI-
- Monte Agner Nordkante, V+, A0 oder VII, 1250 m (Östliche Palagruppe)
- Spiz di Lagunàz Casarottoverschneidung, VI+, A1 oder VII+, 1350 m (Östliche Palagruppe)
Civetta-Gruppe:
- Torre Venezia Südwand (Tissi), V+, A0 oder VI-, 500 m
- Torre Trieste Südwand (Carlesso/Sandri), VI, A2 oder VIII, 650 m
- Civetta Nordwestwand (Solleder), VI-, A1 oder VI, 1100 m
- Punta Civetta Nordwestwand (Andrich/Fae), VI, A1 oder VI+, 750 m
- Torre di Valgrande Nordwestwand (Carlesso), VI-, A1 oder VIII-, 290 m
Bosconero-Gruppe:
- Rocchetta Alta di Bosconero Nordwand, VI-, A0 oder VII-, 600 m
Fanes-Gruppe:
- Heiligkreuzkofel Mittelpfeiler, VII-, die übliche Variante VI+, A0 oder VII-, 500 m
- Cima Scotoni Südwestwand, VI+, A1 oder VIII, 500 m
- Tofana di Rozes Tofanapfeiler, VI-, A1 oder VII+, 500 m
Ampezzaner Dolomiten:
- Punta Fiames Südostkante V, 450 m
Sorapiss-Gruppe:
- Sorella di Mezzo Nordwestwand, V+, A0 oder VI-, 600 m
Sextner Dolomiten:
- Westliche Zinne Nordwand, Cassinführe: VI+, A2 oder VIII-; Schweizerweg: VI, A2 oder IX+, 500 m
- Große Zinne Direkte Nordwand (Hasse/Brandler), VI, A3 oder VIII+, 550 m
- Kleine Zinne Südkante (Gelbe Kante), V+, A1 oder VI, 350 m
- Zwölferkogel Nordkante, VI-, A1 oder VII-, 650 m
Alpinkletterführer für die Dolomiten
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Dolomiten – Routen und Erlebnisse 50 ausgewählte und erzählte Tourenvorschläge. Autoren: Ivo Rabanser, Orietta Bonaldo, Edizione Versante Sud, 1. Auflage (2007), ISBN-13: 978-8887890426
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Climbing Trips – Dolomiten. Autor: Roberto Iacopelli, Edition Raetia, 1. Auflage (2004), ISBN-13: 978-8883142444
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4. Grad Westliche Dolomiten, Band I. Autor: Emiliano Zorzi, Idea Montagna Editoria e Alpinismo, 1. Auflage (2011), ISBN-13: 978-8897299073
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4. Grad Westliche Dolomiten, Band II. Autor: Emiliano Zorzi, Idea Montagna Editoria e Alpinismo, 1. Auflage (2011), ISBN-13: 978-8897299110
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Klettern in Gröden und Umgebung – Die schönsten Routen in den Dolomiten Band 1. Autor: Mauro Bernardi, Athesia, 6. Auflage (2019), ISBN-13: 978-8868394257
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Klettern in Gröden und Umgebung – Die schönsten Routen in den Dolomiten Band 2. Autor: Mauro Bernardi, Athesia, 1. Auflage (2011), ISBN-13: 978-8882667313
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Dolomiten – Klettern in Cortina d´Ampezzo und Umgebung. Autor: Mauro Bernardi, Athesia, 2. Auflage (2005), ISBN-13 : 978-8887272949
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Climbing in Val Gardena – Dolomites The 70 finest multi-pitch Alpine climbing routes. Autor: Mauro Bernardi, Athesia, ISBN: 978-88-6839-225-3 (auf Englisch)
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Dolomiten vertikal Band Nord. Autor: Stefan Wagenhals, LoboPlus, 4. Auflage (2010), ISBN-13: 978-3934650107
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Dolomiten vertikal Band Süd. Autor: Stefan Wagenhals, LoboPlus, 2. Auflage (2005), EAN: 9783934650053
- Klettern im Rosengarten und Umgebung - Die schönsten Routen in den Dolomiten Band 2. Autor: Mauro Bernardi, Athesia, 1. Auflage (2009), ISBN-13: 978-8882665692
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Drei Zinnen – Klassische und moderne Route. Autoren: Erik Svab, Giovanni Renzi, Gerd Zimmermann, Versante Sud, 1. Auflage (2009), ISBN-13: 978-8887890969
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Marmolada Südwand. Autor: Maurizio Giordani, Versante Sud, 1. Auflage (2017), ISBN-13: 978-8885475045
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Best of Dolomiten – Auswahlkletterführer. Autor: Ivo Rabanser, Panico Alpinverlag, 1. Auflage (2018), ISBN-13: 978-3-95611-085-6 (vergriffen)
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Dolomiti New Age – 130 ausgewählte Sportrouten bis 7a. Autor: Alessio Conz, Versante Sud, 1. Auflage (2020), ISBN: 978 88 55470 162
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Palagruppe – Ausgewählte klassische und moderne Routen. Autoren: Tullio Simoni, Renzo Corona, Versante Sud,1. Auflage (2018), ISBN: 978-88-98609-88-8
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The Dolomites – Rock Climbs and Via Ferrata. Autor: James Rushforth, Rockfax, 1. Auflage (2019), ISBN: 978-1-873341-97-1 (auf Englisch)
Absicherung in den Dolomiten
Sistemi di protezione nelle Dolomiti
Die Absicherung in den Dolomiten unterscheidet sich immens von einem mit Bohrhaken abgesicherten Plaisirgebiet in der Schweiz. Die Vielzahl der klassischen Routen in den Dolomiten sind dagegen vergleichsweise spärlich abgesichert mit vielen Normalhaken und natürlichen Fixpunkten. Das macht das Alpinklettern in den Dolomiten jedoch auch aus. Zur Normalen Alpinen Ausrüstung (kurz: NAA) gehören zum Beispiel einige Schlingen, einige Friends mittlerer Größe und einige Klemmkeile. Teilweise benötigt man auch Hammer und Haken. In vielen Kletterführern oder bei Alpinklettertouren auf unserer Plattform wird unter Ausrüstung das jeweils benötigte Material, teilweise auch mit genauer Größenangabe der benötigten Klemmgeräte, mit angegeben. Wer zum ersten Mal zum Klettern in die Dolomiten fährt, sollte sich zunächst an sehr leichte Routen wagen und die Absicherung mit mobilen Fixpunkten dort üben. Eine Route im Schwierigkeitsgrad UIAA V gilt in den Dolomiten bereits als anspruchsvoll, gerade für Kletterer, die mit der spärlichen Absicherung und dem zusätzlichen Anbringen von mobilen Sicherungen noch unerfahren sind. Nach und nach mit genügend gemachten Erfahrungen, kann man sich dann langsam an etwas schwerere Routen herantasten. In den letzten Jahren haben sich aber auch einige Routen mit Bohrhakenabsicherung entwickelt, diese stellen jedoch nach wie vor die Minderheit dar.