Kapverden Total - die Santo Antao Traverse
Fast 160km durch und über Santo Antao - nach wüstenhaftem Aufstieg vom Fährhafen in Porto Novo durch die bewaldeten Hänge im Norden über die Hochebene auf den Topo de Coroa bis Tarrafal an der Westküste. Bis auf eine kleine Fahrstrecke komplett zu Fuss und für mich ein echtes Abenteuer.
Unsere Tour richtet sich an ausdauernde Wanderer die in der Lage sind mit 12kg oder mehr auf dem Rücken bei sengender Hitze auch mal 1500hm am Tag zu steigen ohne dabei zu verbrennen.
Kapverden: Beliebter Fernwanderweg
Wir haben die Tour in 8 Tagesetappen plus den Aufstieg auf den Topo de Coroa aufgeteilt. Wenn man ein bis drei Ruhetage einplant sollte man sich also gut 9 (hardcore) bis 12 (bisschen entspannter) Tage Zeit nehmen, um diese Tour zu bewältigen. Ich habe das ganze mit einem guten Freund gemacht und es empfiehlt sich gerade auf den wüstenhaften Etappen jemanden dabeizuhaben.
Wir sind von Unterkunft zu Unterkunft gegangen, hatten nur die erste Unterkunft vorgebucht und sind damit sehr gut gefahren. Auf ein Zelt haben wir bewusst verzichtet - unsere Rucksäcke sind durch die vielen Liter Trinkwasser schon schwer genug gewesen und der Boden ist oft mit Dornen und Steinen gespickt und man teilt ihn mit den Milben der Ziegen.
Unsere Tagesetappen:
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1. Tag: Porto Novo bis Boca di Figueiral: 22,8km / 1650Hm auf / 1430Hm ab
- 2. Tag: Boca di Figueiral bis Xoxo: 16,1km / 1500Hm auf / 1360Hm ab
- 3. Tag: Xoxo bis Ponta do Sol: 12,1km / 140Hm auf / 440Hm ab
- 4. Tag: Ponta do Sol bis Cha de Igreja: 15,6km / 890Hm auf / 910Hm ab
- 5. Tag: Boca de Ambas bis Espongeiro: 15,4km / 1800Hm auf / 710Hm ab
- 6. Tag: Espongeiro bis Alto Mira: 25,6km / 1280Hm auf / 1790Hm ab
- 7. Tag: Alto Mira bis Cha de Fejoual: 13,9km / 1330Hm auf / 770Hm ab
- 8. Tag: Besteigung Topo de Coroa:12,6km / 830Hm auf / 850Hm ab
- 8. Tag: Cha de Fejoual bis Tarrafal: 23,7km / 350Hm auf / 1660Hm ab
Wir haben die Besteigung des Topo zum Sonnenaufgang und Abstieg nach Tarrafal an einem Tag gemacht - das hat für eine kleine Pause mit Kaffee am Mittag und rechtzeitiges Ankommen am Abend gereicht. Dafür ist dieser Tag mit über 36 Kilometern und fast 3700 Höhenmetern total auch etwas für Hochmotivierte ;)
Achtung: Da sich über die Oberfläche von Outdooractive leider keine Fahrstrecken aus der Gesamtstrecke herausrechnen lassen, erscheint die Strecke in der Anzeige rund 15km länger.
Nicht wundern, wir waren wirklich auf dem Tope de Coroa, auch wenn es auf der Karte hier anders aussieht. Das liegt einfach daran, dass die Karten falsch sind - trust me.
Die GPS-Tracks wurden schon korrigiert und sind auch einzeln erhältlich und zwar hier:
Autorentipp
Unsere Unterkünfte:
Mindelo auf Sao Vicente - hier gibt es so einige, da hat man freie Auswahl, ich würde wieder etwas in Hafennähe wählen
Casa Das Ilhas in Paul - wirklich toll, wir waren drei Tage hier in unserem kleinen Bungalow
Kasa Xoxo in Xoxo - mittlerweile auch bei Booking, mit Dusche und einer tollen Lage
Ponta do Sol - hab ich ehrlich gesagt vergessen, da gibt es aber mehrere auf Booking
Kasa D'igreja kurz vor Cha de Igreja - schon gut mit den Zelten und dem selbstgebauten Pool (so er denn Wasser hat), zum Essen waren wir im Ort - das Kasa ist halt nicht unbedingt authentisch aber schön
Casa Espongeiro in Espongeiro - das hat schon was von Mountain Lodge, der Wirt und sein riesiger Hund sind etwas eigen aber eine tolle Unterkunft - auf dem Weg über Airbnb gebucht
Casa Amadeu, Familienpension in Alto Mira III - das war super, einfache Zimmer, nachts auf dem Flachdach Bier trinken und in die Sterne schauen, gutes Frühstück
Alcindo Lima in Norte - findet man eigentlich nur indem man hingeht und klopft oder sich durchfragt
Bungalows Mar Tranquilidade in Tarrafal - superschönes Anwesen, tolles Essen, alles gut...nur ehrlich gesagt haben die Gäste und die Betreiber bei uns teilweise einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. Auf unsere Frage nach guten Essensmöglichkeiten im Ort wurde fast emotional beleidigt reagiert und darauf verwiesen, dass die Kapverdianer ja eigentlich keine Ahnung vom Kochen hätten...um nur eine Sache zu erwähnen. Irgendwie ein bisschen kolonialherrenmäßig hier.
Ich fand die schönsten Orte für Ruhetage: Casa d'Ilhas in Paul, da kann man auch mehrere Tage die Gegend erkunden und Casa Espongeiro, auch Alto Mira war toll.
Wegearten
Sicherheitshinweise
Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten sind abseits der Küste rar und verbergen sich andererseits manchmal dort wo du sie nicht vermutest.
Immer genügend Trinkwasser dabei haben - ich trinke selbst oft nicht viel auf Touren aber hier ist es essenziell - die Sonne brennt wirklich unerbittlich.
Sonnencreme mit Faktor 50, am besten 150... die Haut meines Freundes hat einmal Blasen geschlagen als wir uns vergessen hatten einzucremen :)
Hut oder Mütze ist Muss, am besten ein leichtes Tuch darunter stecken was den Nacken noch bedeckt - Sonnenbrand bekommt man trotzdem, aber so halt nicht so schlimm.
Die Etappen sind teilweise sehr lang, einsam und heiß - besonders Tag 1, 5, 6 und 8. Je nach Zustand empfiehlt es sich vllt Tope de Coroa und Abstieg nicht an einem Tag durchzuziehen.
Aluguers sind günstig und haben wir ja auch dreimal benutzt, auch für den Rückweg von Tarrafal nach Porto Novo. Fragt in eurer Unterkunft, man sagt euch wo und wann die Autos abfahren.
Wir sind die Tour im März gelaufen und es war schon krass - deshalb denke ich, dass es zwischen Juni und September vielleicht nicht zu empfehlen ist da oben in der Morro (Morro=Hügel, morrer=sterben) herumzulaufen und da gibt es ja auch in bei uns tolles Wetter...
Start
Ziel
Wegbeschreibung
1. Tag: Porto Novo über Mesa und Pico da Cruz bis Boca di Figueiral (301/108/101)
Am Fährhafen erwarten uns eine große Anzahl von Händlern und Aluguers, wir entscheiden uns jedoch für den Fussweg, folgen also ca 700m westwärts der Hauptstraße bis zur nächsten größeren Kreuzung und biegen dort rechts ab. Die Straße führt nach Norden aus der Stadt heraus. Am Anfang befindet sich ein kleiner Laden mit dem inseltypischen überschaubaren Angebot. Es wird irgendwie alles im Kopf wild zusammengerechnet, man kauft hier am besten noch literweise Wasser und ein bisschen Proviant. Weiter vorbei an einfachen Viehverschlägen und einem western-ähnlichem Windrad, das schon bessere Tage gesehen hat. Ist man sich unsicher fragt man nach Pico da Cruz (oder Mesa). Nach einer Weile erkennt man schon die Ruinen von Mesa an denen man sich orientieren kann. Rechts geht es an Mesa vorbei und an der nächsten Kreuzung den unscheinbaren Pfad links den Berg hinauf - nicht dem breiten Weg folgen. Der Pfad verläuft parallel zur Schlucht und geht irgendwann in einen gepflasterten Hirtenpfad über. An einer Stelle scheint der Weg durch eine Steinmauer verschlossen, wir haben diese überstiegen und sind weitergegangen. Nach und nach gewinnt man an Höhe und kommt in die Anbaugebiete von Pico da Cruz - wir sind an einer Stelle nicht den Abstieg durch einen Canyon gegangen, sondern vorher rechts an einem bewaldeten Hügel abgebogen. Man sieht von hier schon die weiße Kirche des Dorfes an der man sich gut orientieren kann.
In Pico da Cruz gibt es die Möglichkeit sich zu versorgen (Kekse, Fischkonserven, Cola) und auch Zimmer wurden uns angeboten - wer also hier nicht mehr weiter kann wird nicht im Freien schlafen müssen. ;) Man verlässt weiter die Straße westwärts und folgt bis zur ersten Abzweigung (mit S2 markiert). Diser Weg führt nach unten Richtung Cha de Padre. In Cha de Fazenda erreicht man die Straße - hier leicht links halten. Der Straße talwärst folgen, dann über die Passagen nach Lombo Comprido, jeder kann hier Auskunft geben wenn man den Namen der Unterkunft nennt.
2. Tag: Cha de Manuel dos Santos über die Cova de Paul bis Xoxo (101/202)
Da wir das erste Stück mittlerweile dreimal gegangen sind, nehmen wir ein Aluguer die Straße hinauf bis zum Beginn des 101 bei "Cha de Manuel dos Santos" - kostete uns 700 Escudos und spart circa eine Stunde. In einer Kurve an der Schule biegt der Weg rechts den Berg hinauf ab. Es folgt ein wirklich steiler Serpentinenpfad bis zum Rand des Kraters. Oben angekommen durchqueren wir uns rechts haltend den Cova de Paul - eine große Hochebene im Bauch eines Vulkankraters. Wir folgen der straße nach rechts durch die kleine Ortschaft (Laden!) Hier geht später markiert der Weg 202 ab, erst schattig durch ein kleines Waldgebiet (unser Track zeigt einen Abstecher zu einer Art Radarstation vor der eine Kuh liegt, kann man auch auslassen - wir waren neugierig), dann folgt ein extrem steiler und teils ausgesetzter Serpentinenpfad durch die Rabo Curto, vorbei an abenteuerlichen Bergsiedlungen. Am Ende des Wanderweges in Xoxo steht ein renoviertes Haus, das Kasa Xoxo, hier steigen wir ab und haben Glück: warme Dusche, super Essen und Rum, tolle Menschen...wer weniger Glück hat geht ein Stück weiter zur Straße und nimmt ein Aluguer in den nächsten Ort.
3. Tag: Xoxo über Ribeira Grande bis Ponta do Sol (204/Straße)
Nach einem herausragendem Frühstück mit bestem Blick über das Tal machen wir uns wieder auf die Spur, folgen der asphaltierten Straße (gibt nur eine) durch die Ribeira de Torre - ein sehr lohnenswerter Spaziergang. In Ribiera Grande überquert man den Kreisverkehr, geht bis zur Küstenstraße uns folgt dieser bis Ponta do sol (auf den Verkehr achten).
Rückblickend würde ich die Etappe wie folgt gestalten: von Xoxo bis Ribeira Grande laufen, das Aluguer bis Ponta do sol nehmen und anschließend nach einem Mittag an der Promenade dort noch dir Tour bis Cha de Igreja fortsetzen (dann würde man so auf 21km an diesem Tag kommen).
4. Tag: Ponta do Sol über Fontainhas bis Cha de Igreja (212)
Diese Tagesetappe ist di, auf der man am wahrscheinlichsten bekannte Gesichter anderer Besucher wiedertrifft. Es gibt nur einen Weg und weil dieser so schön und unausweichlich ist, wird er von jedem begangen der hier zum Wandern ist. Man verlässt Ponta do Sol etwas oberhalb der Hafenpromenade und geht aufwärts rechts am Friedhof vorbei. Dort beginnt der Weg, selbsterklärend immer an der Küste entlang. In dem bizarr in die Felsen gebauten Örtchen Fontainhas gibt es eine gute Bar. Kurz vor Erreichen des Ortes Cruzinha gibt es die Möglichkeit sich am Praia da Ra Seca, einem schlackeschwarzen Strand den Wellen des Atlantiks zu stellen. Wir waschen Schweiß ab, überziehen uns stattdessen mit einem Film mikroskopisch feinen Vulkansands und gehen weiter bis Cha de Igreja. Etwas oberhalb des Friedhofs liegt die Lodgevon Katia, wir schlafen im Zelt, genießen abends die totale Stille und Schwärze, lauschen der Meeresbrandung und sind glücklich.
5. Tag: Boca de Ambas über Caibros, Meio Dia bis Espongeiro (208/208b/207b/207)
Da wir Teile des Weges nach Boca de Ambas schon begangen hatten und die uns bevorstehende Tagesetappe schon hart genug erschien, bestiegen wir in aller Frühe ein Aluguer, das uns durch die Berglandschaft Garca bis Boca de Ambas brachte. Wir sparten uns damit einen Aufstieg über Mocho und das sollte die richtige Entscheidung gewesen sein. In Boca gibt es eine Kreuzung an der die Piste Richtung Caibros von der Asphaltstraße abzweigt - diese nehmen wir. Nach ca 3km zweigt ein Steinweg links von der Piste ab - er führt durch Cha de Lobinhos und dann steil bergauf. Das ist Teil 1 des großen Anstiegs für heute! Hinter der ersten Anhöhe kommen wir in ein kleines Hochtal mit Terassengärten. Wir folgen dem Camin d'Camp weiter nach oben und lassen den Abzweig nach unten links liegen. Schritt für Schritt schieben wir uns und unser Gepäck die steilen Hirtenpfade hinauf. Wie überall ist das Gelände nicht technisch anspruchsvoll aber teilweise extrem steil und konditionell sehr fordernd. Kurz vor Erreichen der Hochebene von Lagoa kann man sich für den weiteren Verlauf wie folgt entscheiden:
man nimmt an der Kreuzung (208/208b) bei Meio Dia den Weg, der abzweigt und ein Stück zurück aufwärts führt, dann erreicht man die Hocheben und geht relativ gemütlich über Pisten nach Espongeiro oder:
man stellt sich der moralischen und konditionellen Herausforderung und wählt den Pfad geradeaus. Dieser führt steil hinab ins Tal mit den Ortschaften Mato, Bento, Aguada, Ribeirinha de Morais und Borda des Agrioes. Nach dem Abstieg halten wir uns dazu rechts, auch auf rechter Seite des Flusses am Talgrund und machen uns an den zweiten großen Anstieg. Dieser führt von ca 400m auf 1100m über Wege die einem gegen Ende manchmal wie Leitern erscheinen. Kurz vor der letzten Siedlung in Borda des Aggrioes gibt es eine Bar in der man sich mit Getränken versorgen kann. Man umschreitet die gesamte Südseite des Tales, die Tiefblicke hier sind nochmals beeindruckender als zuvor. Auf der Hochebene trifft man in östlicher Richtung auf die Piste Richtung Espongeiro. Unterkunft bei Alain im Casa Espongeiro, kleiner Laden im Ort. Wir treffen Pitt Reitmaier (er und Lucete Fortes sind hier die Inselcracks und geben auch den Reiseführer heraus) und bekommen noch den ein oder andern nützlichen Tipp für unseren weiteren Weg.
6. Tag: Espongeiro über Lagoa und Marocos bis Alto Mira 3 (210/211/214/303)
Von Espongeiro folgen wir Richtung Westen der Straße bis Lagoa. In Lagoa geht es hinter der Schule im Flußbett bergauf Richtung Cova de Goteira, am letzten Haus halten wir uns links an Berg. Den richtigen Weg durch Lombo Gudo erkennt man an den Strommasten. Wir folgen der Piste bis zu einem langen Viehstall. Direkt dahinter steigen wir auf und gelangen auf die Piste die an den Bergen von Marocos vorbeiführt. Nach kurzer Zeit passiert man rechter Hand ein einzelnes Gehöft, links sieht man schon den ersten Gipfel mit den Sendemasten und links geht auch kurz nach dem Gehöft ein schmaler Pfad ab der über die Berge von Marocos führt. Für den Weg über diese Berglandschaft zum südlichsten und höchsten Punkt (den Gudo de Cavaleiro) sollte man etwa 2 Stunden einplanen. Man steigt im Wesentlichen über den ersten Gipfel (1705m), hinab zur Schulter, hinauf auf den zweiten (1784m), wieder hinab zur Schulter und etwas ausholend auf den Grat hinauf zum Gudo de Cavaleiro (1810m). Unsere Spur ist hier nicht perfekt und kann nur grob zur Orientierung dienen, da auch wir immer wieder den "Weg" verloren haben. Man braucht gute Strümpfe, am besten lange Hosen sonst gibts Kratzer ;)
Zurück auf der Straße läuft man ein Stück weiter und biegt dann links ab, es geht auf den parallel verlaufenden 214, gut erkennbar an den Steinmauern links und rechts. Ab hier geht es erst kurz bergan und dann nur noch bergab durch die Wand Salto Preto. Hier heißt es Konzentration und Kräfte sammeln, denn dieser Abstieg ist das am ehesten alpine was wir auf unserem Weg finden konnten. Auf der Strecke kommt uns ein junger Mann in Schlappen mit einem Kuchenblech auf dem Kopf und einem Eimer Fisch in der Hand entgegen und lacht über uns... Es ist sehr steil, teilweise ausgesetzt und ohne irgendwelche Begrenzungen. Oft geht es über den blanken Fels, loses Geröll und neue Wegspuren infolge von Bergrutschen hinab bis zu den Levadas von Alto Mira 2. Man schaut sich immer wieder um und kann es nicht fassen, dass man gerade durch diese Wand absteigt.
Von Alto Mira 2 geht es wieder bergauf durchs Dorf und der Straße folgend bis alto Mira 3 zum Haus von Amadeo. Fragen hilft, alle wissen Bescheid. Die Siedlung hier ist schön, wirkt irgendwie aufgeräumt und wohlhabend.
7. Tag: Alto Mira 3 über Cha de Morte und die Bordeira de Norte bis Cha de Fejoual (302/309)
Wir verlassen Alto Mira 3 auf der Straße Richtung Süden, auf der linken Seite kommt der Abzweig hinauf (nach der Brücke). Wir gehen immer nach oben (302) durch eine Art Felstor, dann der Sicht nach bis Cha de Morte durch den Canyon absteigen. In Cha de Morte immer der Hauptstraße folgen, an der Schule vorbei, weiter links folgt dann der Abzweig Richtung Bordeira. Es folgt ein steiler Aufstieg über 1,5 Stunden bis zur Bordeira. An einer Art Altar geht es vorbei, wir steigen durch ein Flußbett hinab bis Cha de Fejoual. Etwas oberhalb des Dorfplatzes steht ein Haus mit einem kleinen Turm, das Haus von Alcindo Lima, er betreibt auch den kleinen Dorfladen und gewährt Reisenden Unterkunft in seinem Haus. Wir schlafen in einem Kunterbunten Bett im Wohnzimmer der Familie, zum Duschen werden Eimer mit Wasser von seinen Söhnen herangeschleppt und bis abends sitzen wir zusammen und schauen Bollywood Actionfilme...hier wird man schon demütig, es ist wirklich sehr einfach, darauf sollte man sich gefasst machen - dafür wird man mit Gastfreundschaft empfangen.
8. Tag: Besteigung Topo de Coroa
Wir stehen um 5 Uhr auf, Sonnenaufgang ist um kurz vor 7. Tatsächlich überrascht uns Alcindos Frau mit Kaffee und Brot, wir haben ein schlechtes Gewissen, es schmeckt trotzdem. Alcindo steht auf und zeigt uns in Flip-Flops noch den Beginn des Weges, bevor er uns in die dunkelheit entlässt. Ich glaube er macht sich ernsthafte Sorgen uns je wiederzusehen...
Die Gegend ist von Pfaden und spuren übersät, das rührt von den Ziegenherden her und da wir in der Dunkelheit noch nicht so gut die Erhebungen anpeilen können, verpassen wir leider die von Rittmaier empfohlene nordseitige Umgehung des Morro de Covaozinho. Stattdessen wühlen wir uns im Vulkanstaub die direkte Route hinauf und gehen leicht aufwärts weiter im Südhang um auf den etwas vorgeschobenen namenlosen Nebengipfel (1979m) zu steigen - von hier hat man die beste sicht den fast 2km langen Westhang hinab zur Küste. Nach längerem Rätseln wird uns bewusst, dass dies hier nicht der Hauptgipfel ist - der liegt so gegenüber als Abschluss eines Kraterrandes. Wir steigen weglosdurchs Wolfsmilchgebüsch ab und auf den ansteigenden Rand hinauf. Blaue Punkte und eine Wegspur führen uns dann auf den Hauptgipfel des Tope de Coroa. Mein GPS zeigt hartnäckig 1987m - müssen die Karten hier neu geschrieben werden ;) Besonders schön finde ich in der morgendlichen Luft die Spitze des ca 250km entfernten Fogo zu erblicken auf dem vielleicht in diesem Augenblick auch jemand steht und zu uns herüber schaut. Wir wählen im Abstieg die gerade Route nach Westen die bald wieder zu unserer Spur vom Hinweg führt. Etwa 5 Stunden später sind wir wieder bei Alcindo, trinken heißen Kaffee in rauhen Mengen und packen unsere Rucksäcke für den langen Abstieg nach Tarrafal.
8. Tag: Cha de Fejoual bis Tarrafal de Monte Trigo (312)
Über den Weg gibt es nicht viel zu sagen. Man folgt der Straße nach S/SW bis Tarrafal, kurz vor Tarrafal kann man die Straße verlassen und über einen Serpentinenpfad in die Stadt absteigen. Der Weg ist lang (ca 24km), extrem staubig und öde und es gibt praktisch keinen Schatten. Jeeps mit Touristen donnern ab und zu an uns vorbei, vielleicht fragt man sich nach dem Sinn dieser Tour, aber es würde sich einfach nicht richtig anfühlen den Rest mit dem auto zurückzulegen. Gut 5,5 Stunden benötigen wir für die Strecke - pünktlich zum Abendessen sind wir am Ziel unserer Reise.
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Flieger aus Deutschland über Lissabon nach Sao Vicente. Eine Übernachtung in Mindelo und dann mit der Fähre ca 2h nach Santo Antao hinüber.Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
Kartenempfehlungen des Autors
Die Karten aus seinem Verlag sind ein Muss, es gibt glaub ich auch keine anderen... bekommt man auch vor Ort, zum Beispiel in Porto Novo am Hafen.
Für GPS sieht das Kartenangebot ganz mau aus - sucht nach "OpenMap Chest West Africa" da bekommt ihr über einen Torrentlink die besten Karten die es soweit gibt für euer Gerät.
Ausrüstung
Feste Schuhe - man ist schon oft weglos, auf Geröll oder steilen Hängen unterwegs
Wechselsocken - haben wir zweimal am Tag getauscht um Blasen vorzubeugen
Stöcke können schon von Vorteil sein, bergab auf jeden Fall - man wird halt bissl ausgelacht, aber egal ;)
GPS - auch nicht verkehrt, der Weg zur nächsten Siedlung kann lang sein und die Wege sind fast garnicht markiert
Wetter am Startpunkt der Tour
Statistik
- Wegpunkte
- Wegpunkte
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Tour
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Neigung
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Schneehöhe Mit Pro+ freischalten
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