DAV- und ÖAV-Bergwegeklassifikation
Nicht jeder Wanderweg ist gleich – und deswegen auch nicht für jeden Wanderer gleichermaßen geeignet. Faktoren wie Wegbelag, Breite, Oberflächenbeschaffenheit und Ausgesetztheit üben einen großen Einfluss auf die Eignung eines Weges für verschiedene Personengruppen aus. Der Deutsche Alpenverein (DAV) und der Österreichische Alpenverein (ÖAV) unterteilen Wanderwege in folgende Kategorien.
Klassifizierung der Wanderwege
- Talwege (ggf. gelb, T1) sind breit, eben und bergen keine Absturzgefahr. Sie können in der Regel mit Turnschuhen begangen werden. Die Wege werden meist nicht vom Alpenverein, sondern von regional Verantwortlichen ausgeschildert und gepflegt.
- Einfache Bergwege (blau, T2) sind oft schmal und können steil sein. Sie weisen keine absturzgefährdeten Passagen auf. Feste Schuhe werden empfohlen ebenso wie Kartenmaterial zur Orientierung.
- Mittelschwere Bergwege (rot, T3) sind überwiegend schmal und oft steil. Absturzgefährdete Passagen sind möglich ebenso wie kurze versicherte Gehpassagen. Gutes Schuhwerk und Kartenmaterial zur Orientierung sind ein Muss ebenso wie erste Erfahrung in alpinem Gelände.
- Schwere Bergwege (schwarz, T4–T6) sind schmal, steil und an einigen Stellen absturzgefährdet. Oft müssen versicherte Gehpassagen und/oder einfache Kletterstellen überwunden werden. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich ebenso wie geeignetes Schuhwerk und Erfahrung in alpinem Gelände.
Beschilderung im Allgäu und in Vorarlberg
Die oben angegebene Klassifikation gilt für den kompletten bayerischen Alpenraum und Österreich – mit Ausnahme von Allgäu und Voralberg. Dort werden Wanderwege wie folgt beschildert:
- Weiß-Gelbe Wege sind leicht begehbar und ohne besondere Ausrüstung und Vorkenntnisse zu meistern.
- Weiß-Rot-Weiße Wege sind schmaler und steiler. Sie bergen unbefestigte und absturzgefährdete Passagen und sind nur mit geeignetem Schuhwerk und etwas Vorkenntnis zu begehen.
- Weiß-Blau-Weiße Wege sind schmal, steil und exponiert. Sie bergen viele absturzgefährdete Passagen und andere alpine Gefahren. Sie sind nur mit geeignetem Schuhwerk, absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie ausreichend Erfahrung im alpinen Gelände zu begehen.